Würgfalke

Der Sakerfalke, Saker oder Würgfalke (Falco cherrug) ist ein großer Falke der Steppen und Waldsteppengebiete Osteuropas und Zentralasiens. Seine westlichsten Vorkommen liegen in Österreich und in Ungarn, wo sein Gefieder mehr grau als sandfarben ist. Gelegentlich brütet die Art auch in Deutschland. Der Saker zählt zu den größten und schwersten Arten innerhalb der Unterfamilie der Eigentlichen Falken. Gemeinsam mit dem Gerfalken zählt der Sakerfalke zu den beliebtesten Jagdfalken im Nahen Osten. Da der Bestand nicht sehr groß ist und für den Sakerfalken hohe Preise gezahlt werden, wirkt sich dies potentiell bestandsgefährdend aus.

Der Würgfalke ist etwa 46 bis 58 Zentimeter groß, kompakt, kräftig gebaut und hat eine Spannweite von etwa 104 bis 129 Zentimeter. Die Flügel sind lang, breit und spitz, oberseits dunkelbraun, hell gefleckt und gebändert. Die Schwanzoberseite ist hellbraun. Charakteristisch ist der cremefarbige, helle Kopf, der sich von der dunklen Oberseite absetzt. Die Unterseite ist cremefarbig, beim Weibchen mehr und beim Männchen weniger dunkelbraun gefleckt und gebändert. Die Weibchen sind beträchtlich größer und schwerer als die Männchen. In Mitteleuropa ist die Art feldornithologisch gut bestimmbar, in Gegenden, in denen auch der Lannerfalke (Falco biarmicus feldeggi) vorkommt, zum Beispiel auf dem südöstlichen Balkan, besteht jedoch erhebliche Verwechslungsgefahr.

Die Zugstrategien des Würgfalken sind in seinem gesamten Verbreitungsgebiet sehr unterschiedlich. Die europäischen Populationen bleiben bei günstigen Nahrungsverhältnissen im Brutgebiet, ansonsten verstreichen sie ins östliche Mittelmeergebiet oder weiter nach Süden bis Ostafrika

Das Verbreitungsgebiet des Sakerfalkens sind die Waldsteppen- und Steppenzonen vom Südosten Mitteleuropas bis in den Nordwesten Chinas. Die südliche Verbreitungsgrenze verläuft durch die Türkei und den Iran bis zum Himalaya. Die nördliche Verbreitungsgrenze ist etwa der 56. nördliche Breitengrad.

In Russland sowie der Ukraine ist die Art ein Langstreckenzieher. An der Westgrenze seines Areals hält sich der Sakerfalke auch in den Wintermonaten in der Nähe seiner Brutplätze auf.

Seine Nahrung besteht während der Brutphase hauptsächlich aus Kleinsäugern wie Zieseln sowie während des Zuges und im Überwinterungsgebiet aus Vögeln bis zur Entengröße.

Die Nistplätze liegen meist auf Bäumen, in Felsnischen, vereinzelt auch auf dem Boden. Nester anderer Greifvögel werden oft verwendet, ebenso werden Kunstnester angenommen. Vermehrt werden neuerdings Nester auf Stahlmasten angelegt. Am Brutplatz ist der Würgfalke sehr ruffreudig. Das Gelege umfasst zwei bis sechs Eier, die überwiegend vom Weibchen rund 30 Tage lang bebrütet werden. In den ersten etwa 18 Tagen werden die Jungen ausschließlich vom Weibchen gefüttert, das Männchen trägt die Beute heran. Nach einer Nestlingszeit von bis zu 50 Tagen werden die Jungvögel nach 30 bis 45 Tagen selbständig.

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